FAQ

Du hast Fragen zur Blutspende? Wir haben die häufigsten Fragen mit den Antworten zusammengestellt. Bei Fragen kannst du gerne Kontakt mit uns aufnehmen.

Spendekriterien

  • Bei einer Impfung mit inaktiven Erregern oder deren Bestandteilen oder bei einer mRNA Impfung beträgt die Wartezeit normalerweise 48 Stunden: Grippe, Humanes Papillomavirus, Poliomyelitis parenteral (gespritzt), Starrkrampf Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Hepatitis A, Cholera, Haemophilus influenzae B, Herpes genitalis, Meningokokken Meningitis, Pneumokokken, Milzbrand, Tollwut, Typhus (gespritzt), Zeckenimpfung sowie COVID-19 (mRNA, Vektor). Die Impfung gegen Hepatitis B bildet die Ausnahme: Die Wartezeit beträgt hier 2 Wochen. Dies aus dem Grund, weil bei der Testung der Blutspende im Labor eine frische Impfung mit einer frischen Infektion verwechseln werden könnte.
  • Bei den Impfungen mit Lebendvakzinen (es werden abgeschwächte Erreger geimpft) beträgt die Wartezeit 1 Monat. Folgende Impfungen erfolgen mit Lebendvakzine: Masern-Mumps-Röteln, BCG (Tuberkulose), Poliomyelitis oral (Schluckimpfung), Cholera, Typhus/Paratyphus (Schluckimpfung), Gelbfieber, Herpes zoster und Varizellen.
  • Bei Impfungen nach Expositionen kann erst 12 Monate später gespendet werden; dabei handelt es sich um eine Impfung, die nach einem bestimmten Ereignis gemacht wird (z.B. nach einem Hundebiss im Ausland wird gegen Tollwut geimpft).
  • Alle Wartefristen nach einer Impfung können auch im Impfcheck abgefragt werden.

Seit dem 1. November 2023 gelten schweizweit einheitliche Spendekriterien. Swissmedic hat den Antrag von Blutspende SRK Schweiz im Juli 2023 genehmigt. Damit werden die Blutspendekriterien unabhängig der sexuellen Orientierung für alle einheitlich angewendet.

Der Grund für diesen Ausschluss ist die Möglichkeit der Übertragung der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJD) durch Bluttransfusionen. Die vCJD wird durch Prionen (Protein-Infektion) verursacht. Da es keine routinemässigen Tests gibt, die die Prionen in der Blutspende nachweisen, ist der Ausschluss als vorsorgliche Sicherheitsmassnahme eingeführt worden. Dadurch sollen jegliche denkbaren Risiken ausgeschlossen werden, die die heutigen Tests nicht feststellen können.

In Grossbritannien wurde 1996 erstmals eine Übertragung einer sogenannten Prionen-Erkrankung (Protein-Infektion) von Tier zu Mensch beschrieben. Die neue Erkrankung wurde bei Menschen Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJD) genannt und ist bei Tieren vor allem als «Rinderwahnsinn» (BSE) bekannt.

Grossbritannien war mit grossem Abstand weltweit am stärksten von BSE betroffen und hatte dadurch auch die höchste Anzahl an Fällen von vCJD. Untersuchungen haben gezeigt, dass das Risiko einer Ansteckung zwischen 1980 und 1996 am höchsten war.

Die Sicherheit der Blutprodukte steht für die Blutspende SRK Schweiz im Zentrum. Da es für den Nachweis der vCJD-Erreger im Blut keine Tests gibt und die Inkubationszeit (Zeit zwischen Ansteckung und Auftreten der Krankheit) nicht genau bekannt ist, besteht die Möglichkeit einer Übertragung durch Bluttransfusionen. Deshalb ist der Ausschluss als Sicherheitsmassnahme beschlossen worden, um alle denkbaren Risiken auszuschliessen.

Nein, bei einer Erkältung sollte bis zur vollständigen Genesung gewartet werden.

Bei einer Grippe empfehlen wir, dass man nach Abklingen der Symptome mindestens 2 Wochen bis zur nächsten Blutspende wartet.

Eine Blutspende ist durch die Einnahme von Medikamenten nicht ausgeschlossen. Zur Abklärung wendest du dich an die zuständigen Fachpersonen. Bitte vergiss nicht, alle Medikamente (auch solche, die nicht von einem Arzt verschrieben wurden) im Fragebogen anzugeben.

Wenn die Einstellung über Tabletten erfolgt, kann Blut gespendet werden. Bei der Verabreichung von Insulin durch Spritzen ist eine Blutspende nicht möglich.

In vielen Ländern herrscht ein erhöhtes Risiko, sich mit Infektionskrankheiten wie Malaria oder dem West-Nil-Virus anzustecken. Um die Risiken einer Übertragung für Blutempfänger möglichst auszuschliessen, müssen je nach aktuellen Entwicklungen Wartefristen eingehalten werden. Erkundige dich daher vor der nächsten Blutspende mit dem Travelcheck.

Rund um die Blutspende

Ganz in deiner Nähe, entweder im Spendezentrum oder an einer Blutspendeaktion. Die Übersicht findest du hier.

Für viele Menschen ist Blut wichtig, um zu überleben – wer Blut spendet, rettet Leben! Täglich werden ca. 700 Blutspenden allein in der Schweiz benötigt. Da die Lagerungszeit von Blut begrenzt ist, werden regelmässig Spenden benötigt, um die Versorgung jederzeit sicherzustellen.

Eine Blutspende hilft vor allem Krebspatientinnen und -patienten. Aber auch bei Operationen, Erkrankungen oder Unfällen werden Blutspenden benötigt.

Blut spenden können grundsätzlich alle gesunden Menschen zwischen 18 und 75 Jahren, die über 50 kg wiegen. Bei der ersten Blutspende beträgt das maximale Alter 65 Jahre. Zu den Spendekriterien.

Zur ersten Spende bitte Pass, ID oder Führerausweis mitbringen – bei allen weiteren Spenden genügt der Spendeausweis.

Die Spende an sich dauert ca. 10 Minuten. Nach der Spende solltest du ein paar Minuten auf der Liege ruhen. Für alle Schritte der Blutspende inklusive Fragebogen und Gespräch vorab sowie die anschliessende Stärkung planst du ungefähr 40 Minuten ein. Bist du Erstspender:in, dann rechne aufgrund der Vorabklärungen mit dem medizinischen Fachpersonal mit rund einer Stunde.

Es wird ein kleiner Stich in den Finger gemacht, um den Blutfarbstoffgehalt (Hämoglobin) zu bestimmen. Für die Blutentnahme selbst ist ein Stich in die Vene erforderlich. Dies kann unangenehm sein, aber die Blutspende ist schmerzlos.

In der Regel werden 450 Milliliter Blut abgenommen. Dies entspricht ca. 10 Prozent des Gesamtvolumens im Körper.

Frauen können 3x, Männer 4x im Jahr Blut spenden, mit einem Abstand von ca. 10 – 12 Wochen. Bei der Thrombozytenspende können die Abstände kürzer sein. Voraussetzung ist, dass die spendende Person sich wohlfühlt und spendefähig ist.

Der Fragebogen dient zur Ermittlung des aktuellen Gesundheitszustandes. Er hilft, abzuklären, ob eine Blutspende möglich ist. Diese Massnahme dient sowohl der Sicherheit der Blutspender:innen als auch der Patient:innen.

Bei der ersten Spende wird nach zwei bis sechs Wochen der Spendeausweis zugeschickt, sofern alle Infektionstests negativ sind. Auf dem Spendeausweis sind Blutgruppe und Rhesusfaktor eingetragen. Positive Resultate bei Hepatitis, HIV oder Syphilis werden durch einen Bestätigungstest kontrolliert. Wenn auch dieser positiv ist, nimmt eine Ärztin oder ein Arzt mit der betroffenen Person Kontakt auf und weist sie an den Hausarzt, die Hausärztin oder eine spezialisierte Institution weiter.

Die Blutspende SRK Schweiz, die Dachorganisation der regionalen Blutspendedienste, hat sich grundsätzlich dafür entschieden, dass es für das Blutspenden in der Schweiz kein Geld gibt. 

Internationale Studien zeigen, dass dies ein wesentlicher Sicherheitsfaktor ist: Wer nichts an der Blutspende verdient, hat auch kein Interesse, etwas zu verheimlichen. Zudem ist es ethisch nicht zu verantworten, Menschen in finanzieller Notlage durch eine Entschädigung zur Blutspende zu motivieren.

Eine grosse Herausforderung stellen Patient:innen mit seltenen Blutgruppenkonstellationen dar, die regelmässig auf Transfusionen angewiesen sind. Insbesondere sind dies Patient:innen mit angeborenen Bluterkrankungen wie Sichelzellanämie (veränderte rote Blutkörperchen in Sichelform) und anderen Störungen des Hämoglobins. 

In der Schweiz haben wir leider nicht genügend Spender:innen mit speziellen Blutgruppeneigenschaften. Dies führt zum Teil zu einer schwierigen Versorgungslage dieser chronisch kranken Patient:innen.  

Da wir in der Schweiz vermehrt Patient:innen aus nicht-europäischen Ländern versorgen, hat sich die Anzahl von Patient:innen mit seltenen Blutgruppen erhöht. Deshalb sind wir dringend darauf angewiesen, dass Menschen mit Migrationshintergrund zu uns zur Vollblutspende vorbeikommen.

Nach der Spende

Während 24 Stunden nach der Blutspende sollen grössere körperliche Anstrengungen vermieden werden und es soll ausreichend getrunken werden. Nach 24 Stunden ist der Flüssigkeitsverlust wieder ausgeglichen.

Nach einer Ruhephase von 30 Minuten kann man, wenn man sich wohlfühlt, wieder Auto fahren. Für das Pilotieren von Flugzeugen müssen mindestens 48 Stunden, für das Führen von Zügen und Autobussen mindestens 12 Stunden Ruhezeit eingehalten werden. Dazu sind die berufsspezifischen Vorgaben zu beachten.

Aus einer Blutspende entstehen verschiedene Blutpräparate, die für die unterschiedlichsten Anforderungen der Transfusionsmedizin hergestellt werden: 

  • Erythrozytenkonzentrate 
    (rote Blutkörperchen, bei 2 – 6 °C bis 49 Tage haltbar) 
    Werden nach plötzlichen Blutverlusten, bei Operationen oder bei Blutarmut (Anämie) eingesetzt. 
  • Thrombozytenkonzentrate 
    (Blutplättchen, bei 20 – 24 °C maximal 7 Tage haltbar) 
    Werden bei Patient:innen eingesetzt, deren Plättchenbildung gestört ist, wie beispielsweise bei Leukämie-Erkrankungen. 
  • Blutplasma, gefroren 
    (sog. frisch gefrorenes Plasma (FGP), bei –30 °C maximal 2 Jahre haltbar) 
    Werden bei Massentransfusionen und bei Patient:innen mit Autoimmunerkrankungen verwendet. 

Heute erhalten die Patient:innen nur noch jene Bestandteile des Blutes, die sie tatsächlich benötigen. Der gezielte Einsatz von Bluttransfusionen in den Spitälern wird zusätzlich durch die Massnahmen des sogenannten Patient Blood Managements verbessert. 

Gesundheit und Sport

Zwei Tage nach der Blutspende sollte kein Leistungssport betrieben und auch nicht getaucht werden. Weitere sportliche Aktivitäten sollten auf das eigene Körpergefühl angepasst werden.

Der Hämoglobinwert ist wichtig, um eine Blutarmut (Anämie) auszuschliessen. Hämoglobin ist der Farbstoff der roten Blutkörperchen und dafür zuständig, den Sauerstoff von der Lunge in das Gewebe und somit an die Körperzellen zu transportieren sowie Kohlendioxid zu binden und zurück zur Lunge zu transportieren. Wenn der Hämoglobinwert zu tief ist, ist eine Blutspende nicht möglich.

Das genaue Volumen ist abhängig von Alter und Geschlecht. Im Durchschnitt hat jeder Mensch ein Blutvolumen von ca. 8 Prozent seines Körpergewichts, wobei Frauen eine etwas geringere Blutmenge haben als Männer. Ein Beispiel: Ein ca. 70 kg schwerer Mensch hat ungefähr 5 bis 6 Liter Blut.

Der Verlust des gespendeten Blutes wird vom Organismus schnell wieder ausgeglichen. Die für die Abwehr von Krankheitserregern wichtigen weissen Blutkörperchen und die Blutflüssigkeit (Plasma) werden innerhalb eines Tages ersetzt. Die roten Blutkörperchen im Blut haben sich nach sieben Tagen wieder dem Ausgangswert angeglichen, im Knochenmark dauert die Neubildung allerdings mehrere Wochen.

Da die Neubildung der roten Blutkörperchen im Knochenmark mehrere Wochen dauert, darf nur drei- bis viermal pro Jahr Blut gespendet werden.